Donnerstag, Juli 31

中国信息网 Xianzai.de - erfrischende Nachrichten aus und über China

Empfehlen möchte ich heute allen an China Interessierten das Internet-Infoportal Xianzai.de - oder auch das "China Information Gateway" (Abkürzung: CIG, chinesisch: 中国信息网 ).



Es ist kein Unternehmen, sondern ein Zusammenschluss von Personen, die sich für China interessieren. Es handelt sich um eine nicht kommerzielle private Internetseite. Die Redaktion gehört keiner Partei, keiner politischen Richtung, keiner Organisation oder sonstigen politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Gruppen an. Die Redaktion arbeitet ohne Honorar und setzt sich aus Chinesen und “Nicht-Chinesen” zusammen, die sowohl in China als auch außerhalb Chinas leben.

Veröffentlicht werden Informationen zu und über China aus allen Themenbereichen, also sowohl Nachrichten von international anerkannten Nachrichtenagenturen genauso wie Pressemitteilungen von Unternehmen, Vereinen, Verbänden und Organisationen. Und obwohl die veröffentlichten Artikel nicht die Meinung der Redaktion wiederspiegeln, geben sie doch eine Ahnung von der Haltung der Macher von Xianzai.de.

Kontakt:

china-observer.de
CIG (China Information Gateway)
Gundelsheimer Straße 46
70437 Stuttgart


Tom DF5JL

BIC Phone

BIC (bekannt durch Einweg-Feuerzeuge und Wegwerf-Kugelschreiber) bringt ab dem 7. August nun auch ein Wegwerf-Handy auf den Markt.

Das Basis-Telefon mit geladener Batterie und einer Stunde Gesprächs-Guthaben soll am Kiosk und in Tabakläden 49 Euro kosten. Erhältlich ist es vorerst nur in Frankreich, wo auch die beteiligten Firmen BIC und ALCATEL ihren Firmensitz haben. Ob das Einweghandy später auch in Deutschland erhältlich sein wird, ist zunächst erstmal vom Verkaufserfolg in Frankreich abhängig.

Weitere Infos: bic.phone

Tom DF5JL

Deutsche Welle: Will nicht gegen Internet-Blockade protestieren

Die Deutsche Welle (DW) will nicht gegen die Blockade ihrer Internetseite im Pressezentrum der Olympischen Spiele in Peking protestieren. Der Sender bemühe sich seit Jahren um eine Sendelizenz für China. Deshalb sei es im Interesse des Hauses, über weitere Kooperationen und Lizenzen langfristig auf dem chinesischen TV-Markt stärker Fuß zu fassen, sagte Deutsche-Welle-Sprecher Berthold Stevens.

Für die Deutsche Welle sei die offenbar nur zeitweilig eingerichtete Blockade der Internetseite zudem "keine neue Situation". Gleichwohl entspreche dieses Vorgehen nicht den Absprachen, die China mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) getroffen habe, kritisierte Stevens.

Im Internationalen Pressezentrum der Olympischen Spiele in Peking war auch am Donnerstag die Internetseite von Amnesty International und der BBC nicht zu erreichen. Dagegen war die Homepage der Deutschen Welle, die Medienberichten zufolge zuvor auch blockiert war, vorerst wieder frei. Journalisten erhalten im Pressezentrum für die Verbindung zum Internet eine Zugangskarte sowie Zugangsdaten, mit denen sie sich über einen zentralen Rechner ins Internet einloggen.

Das TV-Angebot der Deutschen Welle soll gleichwohl für die Dauer der Olympischen Spiele mit 19 anderen internationalen Fernseh-Sendern in das eigens für das Sportereignis installierte TV-Kabelnetz eingespeist werden. Bis zum 20. September soll DW-TV im olympischen Dorf, dem Pressezentrum, dem Broadcasting Center, den Hotels und an den Spielstätten zu empfangen sein. Jetzt müsse abgewartet werden, ob der Sender ungestört ausstrahlen könne, sagte Stevens.

Die Deutsche Welle verbreitet Hörfunk- und Internetangebote in chinesischer Sprache, die auch über Aktuelles in Deutschland, Europa und weltweit berichten. Die Radioangebote sendet die Deutsche Welle in Kurzwelle, weil diese laut Stevens nur mit größerem Aufwand zu stören seien. Die chinesischen Seiten von DW-World.de würden generell immer wieder gesperrt. Als Vollprogramm ist DW-TV in China nicht zu empfangen. Einzelne Fernsehsendungen verbreitet der Sender über Kooperationen mit chinesischen Stationen in der südlichen Provinz Guangdon, in Hongkong und Taiwan.

Lesen Sie auch: DW - Sperrung von Internetseiten nicht überraschend

Quelle: ddp / Tom DF5JL

ARD-Kameramann in Gaza wieder frei

Ein von der radikalislamischen Hamas festgenommener Kameramann der ARD ist wieder frei. Dies bestätigte der Bürochef der ARD in Israel, Richard C. Schneider, am Donnerstag.

Sawah Abu Saif gehe es "sehr schlecht", sagte Schneider. Details wolle man später mitteilen. Der Sender hatte am Mittwoch aus Protest gegen die Verschleppung und Berichte über Folter von Saif sein Büro in der Stadt Gaza geschlossen.

Der Kameramann war in der Nacht zum Samstag von vier maskierten Hamas-Männern in seiner Wohnung festgenomen worden. Zur Begründung hieß es, stehe im Verdacht, ein Fatah-Aktivist zu sein. Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff nannte diese Vorwürfe absurd.

Quelle: dpa / Tom DF5JL

Politiker für Absage der Übertragung der Olympia-Eröffnungsfeier

Deutsche Politiker haben mit Empörung auf die Nachricht reagiert, dass die chinesischen Behörden mehrere Internetseiten im Pressezentrum der Olympischen Spiele in Peking gesperrt haben. "Jetzt bedarf es einer scharfen Reaktion.

Sollte China nicht einlenken, plädiere ich dafür, die weltweite Übertragung der Eröffnungsfeier abzusagen», sagte der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Aber auch das IOC stelle sich kein gutes Zeugnis aus, "weil es sich von den Chinesen vorschreiben lässt, was erlaubt ist und was nicht", fügte er hinzu.

Ähnlich argumentiert der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU). "Der Eingriff der chinesischen Behörden ist nicht akzeptabel. Das dürfen wir nicht einfach hinnehmen, sonst fühlen sich die Hardliner im Politbüro bestätigt", sagte Polenz.

Quelle: www.xianzai.de

Tom DF5JL

Mittwoch, Juli 30

Niederländischer Amateurfunksatellit Delfi-C3 aktiviert - OSCAR 64

Der Lineartransponder des niederländischen Amateurfunksatelliten AMSAT OSCAR 64 (auch als Delfi-C3 bezeichnet) steht den Funkamateuren weltweit ab sofort zur Verfügung. Gearbeitet werden kann via Satellit in den Betriebsarten SSB (Sprechfunk) und CW (Morsetelegrafie).

Transponder-Uplink: 435,530-435,570 MHz
Transponder-Downlink: 145,880-145,920 MHz (invertierend, 400 mW)
Transponder-CW-Bake: 145,870 MHz (40 mW)
Telemetrie: 145,870 MHz, 1k2 BPSK AX.25 (primär TLM, 400mW)
Telemetrie: 145,930 MHz 1k2 BPSK AX.25 (backup TLM, 400mW)

So hören sich die CW-Bake an: Real-Download

Delfi C-3 wurde erfolgreich am 28. April 2008 von Indien aus gestartet. Entworfen haben ihn 60 Schüler und Mitarbeiter von verschiedenen Polytechnischen Schulen in den Niederlanden. Empfangsberichte an info@delfic3.nl.
Bereits am 15. Mai wurde während eines Überflugs um 10.40 UTC erfolgreich der Lineartransponder für eine kurze Zeit aktiviert und erfolgreich getestet. Es wurden gute Signale in SSB empfangen:

http://de.youtube.com/watch?v=vYcl48K5qBE

Bei Delfi-C3 handelt es sich um einen Cubesat mit einer 3fach-Cubesatstruktur (Abmessungen von 30 x 10 x 10cm). Das Gewicht beträgt etwa 3 Kilogramm. Zur Stromversorgung kommen 5 Gallium-Arsenid Zellen zum Einsatz, die Solarpaneele werden in einem Winkel von 35° ausgeklappt. Als Teil der Payload werden erstmals spezielle Dünnschicht Solarzellen (Titan 25µm, Dutch Space) im All getestet. Es sind keine Batterien vorhanden, somit wird der Satellit nur im Sonnenlicht aktiv sein. Die Missionsdauer ist auf etwa 1 Jahr angesetzt. Aufgrund des Orbits wird sich DELFI-C3 aber einige Jahrzehnte im All halten.

Zur Kommunikation werden acht Turnstile-Antennen verwendet - jeweils vier Metallstreifen (50 cm lang, 6 mm breit) für VHF und UHF (18cm lang, 6mm breit) .

Bahndaten
Name DELFI-C3
NORAD # 32790
COSPAR Bezeichnung 2008-021-H
Inklination (Grad) 97.994
RAAN 188.873
Excentrizität 0.0013611
ARGP 268.356
Umläufe pro Tag 14.81519716
Periode 1h 37m 11s (97.18 Min)
Semi-major axis 7003 km
Perigäum x Apogäum 615 x 634 km
Bstar (drag Faktor) 0.000387600 1/ER
Mean Anomaly 91.608

Mehr Infos: www.delfic3.nl


Tom DF5JL

Montag, Juli 28

Olympia-Zensur für DW und RFA

Freier Internetzugang - von wegen! Was es in China mit der Internetzensur auf sich hat, können westliche Journalisten in diesen Tagen in Pekings Pressezentrum hautnah erfahren. Neben den Homepages von Menschenrechts-Organisationen sind vor allem die Internetangebote kritischer Medien gesperrt. "Alles individuelle Probleme", sagen die Organisatoren.

Betroffen sind der chinesische Internetdienst der Deutschen Welle (DW), das Angebot des US-amerikanischen Senders Radio Free Asia (RFA), Amnesty International, Human Rights in China oder auch der katholischen Nachrichtenagentur Asianews, die schon mal über die Untergrundkirche in China berichtet. Das Chinesische Angebot von DW-WORLD.DE (dw-world.de/chinese) wird schon seit einigen Jahren regelmäßig durch die Behörden gesperrt. Viele Interessierte nutzen jedoch die zahlreichen Möglichkeiten, die technische Blockade zu umgehen, etwa über Proxy-Server oder gepostete Artikel in Foren.

Technische Unterstützung bei den Blockaden leisten dabei u.a. auch Google und Yahoo: Versucht ein Internetnutzer eine gesperrte Seite aufzurufen und greift die Blockade, wird meist für kurze Zeit auch jede andere Suche gesperrt, selbst wenn keine zensierten Inhalte gesucht werden. China verteidigt seine Zensur immer mit dem Hinweis, dass es in anderen Ländern auch Sperren im Internet gegen "ungesunde Inhalte" gebe.

Die Journalisten in Pekings Hauptpressezentrum haben sich inzwischen bei den Organisatoren beschwert, schreibt SPIEGEL Online. Der Medienchef des Pekinger Organisationskomitees Sun Weijia sagte, es handele sich nur um "individuelle Probleme".

Quellen: spiegel.de, dw-world.de, Agenturen

Tom DF5JL

Sonntag, Juli 27

Korr.: 25 Jahre Radio Victoria

Bei der Angabe der Sendezeiten hat sich ein Fehler eingeschlichen. Sorry! Die Sendezeiten der Jubiläumssendungen auf 9290 kHz (100 kW via Ulbroka/LIT) sind wie folgt:

03.08.: 1100-1200
31.08.: 1100-1200
07.09.: 1100-1300 und
14.09.: 1100-1500 UTC.

Weitere Infos unter www.radio-victoria.de.

Tom DF5JL

Megafusion der US-Satradios Sirius und XM

In den USA entsteht ein neuer Rundfunk-Gigant. Die beiden Satelliten-Sender Sirius und XM haben am Freitag nach mehr als einjähriger Prüfung die endgültige Erlaubnis zu ihrer Fusion bekommen.

Die US-Kommunikationsbehörde FCC tat sich mit ihrer Genehmigung bis zuletzt schwer, weil die beiden Sender den Markt dominieren. Als Zugeständnis müssen sie unter anderem die Preise über drei Jahre deckeln. Zusammen haben XM und Sirius mehr als 17 Millionen Abonnenten. In den USA spielt Satelliten-Radio eine besondere Rolle. Durch den Übertragungsweg sind die Sender auch in dem riesigen Land überall empfangbar. Beide verlangen pro Monat eine Gebühr von etwas über zehn Dollar.

Ein Vorteil ist, dass sie als Bezahlsender weitgehend auf Werbung verzichten. Für XM und Sirius waren bisher jeweils spezielle Empfangsgeräte notwendig, binnen eines Jahres wollen sie kompatible Radios auf den Markt bringen. XM Satellite Radio hatte zuletzt rund 8,5 Millionen Kunden und Sirius Satellite Radio etwa 8,6 Millionen. Bei Bekanntgabe der Fusion im Februar 2007 hatte das Geschäft einen Gesamtwert von 13 Milliarden Dollar.

XM und Sirius machten zuletzt vor allem die wirtschaftlichen Probleme in den USA zu schaffen. Unter anderem trifft sie der scharfe Niedergang des Automarktes - Autoradios sind ein wichtiger Teil ihres Geschäfts. Außerdem gibt es immer mehr Konkurrenz durch kostenlose Internet-Radiosender.

Quelle: div. Agenturen / Tom DF5JL

Mittwoch, Juli 23

Geheimnisvoller "Zahlensender": DRM 5875 BBC

Heute Nacht beobachteten Radio-DXer, wie über den DRM-Sender 5875 kHz (BBC, via Kvitsoy/Norwegen) Zahlenreihen übertragen wurden. Verwendet wurden dafür die Pilotträger bei 750, 2250 und 3000 Hz. Dekodiert werden konnten die Zahlenreihen mit der WinDRM-Software.

Bei anderen Sendern gelang in den letzten Tagen ebenfalls die Dekodierung, allerdings von "statischen" Kennungen:

1611 kHz - E24104
1593 kHz - E0D392
3995 kHz - 445700
5875 kHz - E1C238
6085 kHz - E0D315
3965 kHz - E1F101.

Ein erster Anruf beim Betriebsingenieur des WDR-Senders in Langenberg (DRM 1593 kHz) und ein wenig Recherche ergab folgendes: 1593 kHz, E0D392 - die 392 am Ende entsprechen dem RDS-PI-Code für WDR2, entsprechend der DIN EN 50067. Die 3 steht für den Sendebereich, hier "supranational" (= im ganzen Bundesland); die 9 benennt das Bundesland (= NRW); und die 2 steht für die Programmnummer (= 2, also WDR 2). Entsprechend gilt für 6085 kHz - E0D315: supranational, Bayern, 5. Programm.

Über die ersten drei Stellen ist bis dato nichts näheres bekannt. Eine ausführliche Beschreibung des bei DRM verwendeten sog. FAC-Systems und der mittels der drei Träger (bei 750 Hz, 2250 Hz und 3000 Hz) zu übertragenen Daten findet ihr unter http://www.drmradio.co.uk/html/fac.html.

Die Aufgabe des FAC ist es, dem Empfänger die notwendigen Daten zur Dekodierung des MSC (Main Service Channel) bzw. SDC (Service Description Channel) bereitzustellen. Kanalbandbreite (Spectrum Occupancy), Sub- und Piltotträgerabstand sowie QAM-Auflösung der Service-Kanäle werden zunächst vom Empfänger benötigt, damit er sich auf das Signal synchronisieren kann und der Inhalt der OFDM-Symbole des SDC und MSC korrekt interpretiert werden können. In den Channel Parameters des FAC werden diese Informationen, im zeitlichen Abstand von 400ms, für den Empfänger bereitgestellt. Einen Überblick über die im Multiplexstrom enthaltenen Services geben die in bestimmter Reihenfolge gesendeten Service Parameters. Mit einer Coderate von 0,6 und einer 4-QAM ist der FAC sehr fehlerrobust. Der kodierte komplexwertige Inhalt wird auf exakt 65 Trägerfrequenzen abgebildet, deren Positionen innerhalb eines Transmission Frame, unabhängig von der Signalbandbreite, genau festgelegt ist. Folglich ist auch die Datenbandbreite des FAC auf genau 72 Bits pro Transmission Frame beschränkt.

Quellen: A-DX, CENELEC, WDR, drmradio.co.uk

Tom DF5JL

Dienstag, Juli 22

Deutsche Spähsatelliten SAR-Lupe komplett

Der fünfte deutsche Aufklärungssatellit des SAR-Lupe-Systems ist heute Morgen erfolgreich vom russischen Weltraumbahnhof Plesetsk südlich von Archangelsk gestartet. Die russische Cosmos 3M-Trägerrakete hob planmäßig um 04.40 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) ab und setzte den Radarsatelliten nach etwa einer halben Stunde in seinem erdnahen Orbit in rund 500 Kilometer Höhe aus. Der erste Kontakt zwischen dem Raumfahrt-Kontrollzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen und dem Satelliten zeigte, dass der Satellit einwandfrei funktioniert. Das DLR hat bereits mit der Inbetriebnahme des Satelliten begonnen.

SAR-Lupe 5 komplettiert das erste satellitengestützte Aufklärungssystem Deutschlands. Es besteht aus fünf baugleichen Kleinsatelliten und einer Bodenanlage zur Satellitenkontrolle, zum Empfang und zur Verarbeitung der Bilddaten. Mit dem SAR-Lupe-System ist die Bundeswehr bereits seit Dezember 2007 in der Lage, raumgestützt nahezu weltweit und unabhängig von Tageslicht und Wetter Informationen in höchster Qualität zu gewinnen. Im Zuge des Projekts ESGA (Europäisierung der satellitengestützten Aufklärung) wurde Frankreich eine Mitnutzung des deutschen Radarsystems ermöglicht. Deutschland erhält von Frankreich im Gegenzug den Zugriff auf das optische Aufklärungssystem System HELIOS II.
Der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Inspekteur der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Wolfram Kühn, sagte anlässlich des geglückten Starts, mit SAR-Lupe gewinne die Bundeswehr und damit auch Deutschland insgesamt eine völlig neue Qualität zur Unterstützung von Krisenfrüherkennung, Krisenvorsorge und wirksamem Krisenmanagement. Der zeitgerechte und ungehinderte Zugriff auf Satellitenbildmaterial hoher Auflösung trage entscheidend zur Verbesserung der Lagefeststellung und damit zur Verbesserung der nationalen Urteils-, Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit bei. Militärpolitisch bringe SAR-Lupe Deutschland bezüglich der satellitengestützten abbildenden Aufklärung auf Augenhöhe mit anderen Staaten. Die Bodenstation der Bundeswehr in Gelsdorf bei Bonn verfolgt den Satelliten parallel zu den Aktivitäten des DLR und übernimmt ihn dann etwa vier Wochen später. Das SAR-Lupe-System soll seine volle Einsatzbereitschaft im Herbst erreichen.
Das Konzept von SAR-Lupe (Synthetic Aperture Radar) basiert auf fünf identischen Radarsatelliten, die die Erde auf drei versetzten polaren Umlaufbahnen in ca. 500 km Höhe umkreisen. Auf Grund der physikalischen Wirkungsweise eines SAR-Radars ist jeder der fünf Satelliten in der Lage, in einer Schrägsicht auf die Erde links und rechts seiner Flugbahn – allerdings nicht gleichzeitig – Einzel- oder Streifenbilder der Erdoberfläche aufzunehmen. Die Konstellation der Satelliten untereinander ist so gewählt, dass die Einsehbereiche der fünf Satelliten lückenlos aneinander schließen. Eine Verbindung zur Bodenstation ist grundsätzlich nur möglich, wenn sich der Satellit direkt über ihr befindet. Aus diesem Grunde müssen die aufgenommenen Daten zunächst gespeichert werden, bevor sie an die Bodenstation übermittelt und weiterverarbeitet werden können. Aufgrund des zur Verfügung stehenden Bordspeichers von etwa 128 GB ist die Anzahl der Bilder pro Tag auf ca. 30 begrenzt (möglicherweise wird diese Beschränkung aber auch durch die Stromversorgung oder Übertragungsbandbreite gesetzt).
Für die Datenübertragung wird das X-Band benutzt (über den gleichen Parabolspiegel wird das Radar abgestrahlt), Steuerungs- und Telemetrie-Daten werden verschlüsselt über S-Band ausgetauscht (direkt mit der Bodenstation oder über Intersatellitenlink). Die durchschnittliche Antwortzeit (Zeit von der Anfrage bis zur Rückgabe der Bilder) beträgt 11 Stunden, 95 % der Anfragen werden allerdings bis zu 19 Stunden in Anspruch nehmen. Von einer möglichen drastischen Reduzierung der Zeiten durch Telemetrieschiffe oder mobile Stationen, wie in den USA und Russland Standard, ist öffentlich nichts bekannt.

Quellen/Fotos: DLR, OHB System, BWB
Tom DF5JL

Sonntag, Juli 20

Kommentar: DRM-Versuchssendungen in Alaska im Auftrag des US-Militärs?

Alaska ist im Zusammenhang mit HF-Tests vielen DXern schon immer suspekt gewesen. Auch die neuen DRM-Versuchssendungen der Firma Digital Aurora Radio Technologies (DART) in Delta Junction lösen Verschwörungstheorien aus: Hat diese Firma etwas mit den militärischen Ionosphärenforschungen des HAARP-Projektes zu tun, fragt etwa Reinhören [1].

Auch, wenn die HAARP-Anlage viel weiter nördlich steht, finden solche Theorien reichlich Futter, etwa durch den Umstand, dass man keine DART-Firmenhomepage im Internet findet bzw. der Präsident von DART, Whit Hicks, als "Executive Director of Delta Mine Training Center" firmiert, angeblich eine "Nonprofit-Organisation", die Bildungsprogramme im Bereich Bergbau und Minenerschließung anbietet [2]; solche schwurbeligen Formulierungen gelten nach Aussagen von Experten als deutlicher Hinweis auf einen militärischen und/oder geheimdienstlichen Zusammenhang - in den USA ebenso wie in Deutschland: So bildet etwa der Bundesnachrichtendienst (BND) seine Mitarbeiter im Hauptstudium u.a in der Außenstelle in Haar bei München aus; die Schule trägt als Tarnung den Namen „Institut für Nachrichtentechnik“. Am Schulgebäude weist ein Schild auf die „Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung“ hin. Ein weiterer Standort der SBND (Schule des BND) in Pöcking am Starnberger See trägt die Bezeichnung „Bundesstelle für Fernmeldestatistik“. [3] [4]

Kein Wunder also, dass die DRM-Versuche in Alaska inzwischen auch bei nextgov.com Thema sind [5], einer Informationsplattform, die sich kritisch mit den IT-Projekten der US-Regierung beschäftigt. Und aus deren Sicht ist die Sache jetzt schon klar: Die zweijährige Versuchslizenz soll zeigen, inwieweit sich die neue Kurzwellentechnologie DRM auch für geheimdienstliche Aktivitäten nutzen lässt - schließlich hätten ja auch schon die Briten während des Zweiten Weltkriegs kodierte Nachrichten an ihre Agenten über die BBC ausgestrahlt. Zudem stützt man sich auf Aussagen, wonach die DRM-Versuche in Alaska innerhalb des "Defense’s Joint Electromagnetic Technologies"-Programm stattfänden, dessen Ziel es ist, Technologien zu entwickeln, die von Spezialkräften und Einheiten des Geheimdienstes genutzt werden könnten. Und schließlich kämen ja auch noch OTH-Anlagen (Langstrecken-Radar) aus der Zeit des Kalten Krieges zum Einsatz, Anlagen, die ehemals dazu genutzt wurden, anfliegende russische Bomber rechtzeitig entdecken zu können.

Richtig ist: DRM ist in der Lage, neben Musikdatenströmen auch allerlei andere Daten quasi "huckepack" nebenbei zu übermitteln. Zwar liegt die Übertragungsrate lediglich bei 3600 bis 5400 Bits pro Sekunde, dennoch können damit neben Bildern (z.B. Plattencovern) und Texten (weitere Infos zu Interpreten oder auch Nachrichten und Schlagzeilen) somit auch Befehle und militärisches Kartenmaterial übermittelt werden. Und es scheinen auch schon die ersten Versuche gemacht worden zu sein, mittels DRM militärische Informationen zu übertragen, wie Eric Johnson, Professor für Nachrichtentechnik an der New Mexico State University in Las Cruces, bestätigt. Johnson war beteiligt an der Entwicklung von HF-Datenübermittlungsstandards für die NATO und sagt: Ja, es gab in Europa Demonstrationsversuche, bei denen Karten mittels DRM-Technologie an ein Schiff übertragen wurden [6]. Zwar sei die DRM-Übertragung nicht so stabil wie der US Navy-Datenfunk mit 9600 Bits pro Sekunde. Aber DRM sei gar nicht so schlecht, und die Empfänger preiswert.

Werden also die Rundfunkhörer weltweit mit DRM hinters Licht geführt - indem der militärische Nutzen hinter zivilen Anwendungen versteckt wird? Wohl kaum. Denn den Aspekt des "Dual Use", also der Möglichkeit, Technologien sowohl zu zivilen als auch militärischen Zwecken zu verwenden, den finden wir auch schon bei der guten alten Taschenlampe. Sie kann von Militärs beispielsweise zur Übermittlung von Geheimbotschaften im Morsecode genutzt werden, sie kann aber auch dem in der Dunkelheit umherirrenden Bürger den rechten Weg zeigen. Nichts Überraschendes also, meint

Tom DF5JL

[1] http://www.rein-hoeren.de/inhalt/669.shtml
[2] http://www.26MHz.us
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnachrichtendienst
[4] http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/01/18/a0180
[5] http://www.nextgov.com/nextgov/ng_20080718_6523.php
[6] ebenda


Übrigens: Das "Delta Mine Training Center"
gibt es wirklich: http://www.dmtcalaska.org/.
Und auch dessen Executive Director
Whit Hicks, PhD (Foto links).

Lesetipp: Radio World Online, "Can DRM Work in High Latitudes?" Proposed Tests in Alaska, to Be Funded by the Defense Department, Generate Curiosity - by

DRM-Versuchssendungen in Alaska genehmigt - verwendet werden "Woodpecker"-Anlagen mit bis zu 1000 kW












Die US-Fernmeldebehörde FCC (Federal Communications Commission) hat Mitte Juli
der Firma Digital Aurora Radio Technologies (DART) in Delta Junction (Alaska, knapp 200 km südlich von Fairbanks) die Lizenz für landesweite DRM-Versuchssendungen erteilt - Rufzeichen: WE2XRH.

Danach ist es DART erlaubt, für einen Zeitraum von zwei Jahren DRM-Versuche mit einer Leistung von 660 kW (ERP) im Frequenzbereich 7,1 bis 7,6 MHz bzw. mit 110 kW (ERP) im Bereich 9,25 bis 9,95 MHz vorzunehmen. Die Lizenz gestattet ebenso Aussendungen mit rund 1000 kW (ERP) im Frequenzbereich von 4,4 bis 5,1 MHz.

Ziel der Versuchssendungen ist es nach Angaben von DART, der bis dato mit Rundfunk unterversorgten Bevölkerung Alaskas ein hochqualitatives Public-Radio-Angebot machen zu können. Während des Versuchszeitraums werde man Ausbreitungsbedingungen, Signalstörabstand, Feldstärke, Bitrate und Audioqualität erfassen und auswerten. Die DRM-Sendungen werden einen 10 kHz breiten Kanal belegen, man werde aber auch Tests mit einem breiteren Signal durchführen, um herauszufinden, inwiefern dies Auswirkungen auf die Qualität des Rundfunksignals und erweiterte Digitaldienste habe. Die Aussendungen werden bei der High Frequency Coordination Conference (HFCC) koordiniert.

Bei den Tests kommen Überhorizont-Radaranlagen (sogenanntes OTH-Radar - "Over the Horizon") der Firma Continental Electronics zum Einsatz. Kurzwellenhörern sind diese Langstrecken-Radaranlagen aus der Zeit des Kalten Krieges mit der typischen "Klopfspecht"-Klangcharakteristik ("Woodpeecker") sicherlich noch gut in Erinnerung. Erste Versuche mit diesen OTH-Anlagen jedenfalls hätten die DRM-Rundfunkfähigkeit bestätigt – mit "exzellenten Eigenschaften und unter Einhaltung der ITU-Vorschriften bezüglich des abgestrahlten Spektrums", so Continental Electronics.

(Grafik: www.rwonline.com; DART plant nach eigenen Angaben den Einsatz von mehreren gekreuzten Dipolen in einer Höhe von rund 20 Meter über Grund)

Tom DF5JL

Freitag, Juli 18

Kommentar: DARC-TV bei Sevenload.de

Wie zeitgemäß ist Amateurfunk? Wenn man DARC-TV Glauben schenkt, ist Amateurfunk DIE Antwort auf die Informationsüberflutung im Zeitalter des Internets. In einer aktuellen Pressemitteilung zu DARC-TV heißt es: "Für viele Anwender entwickelt sich eine alltägliche Datenflut aus Messages, E-Mails und Anrufen, die oft als Belastung wahrgenommen wird. Mit einem einzigartigen Rückzugsgebiet für informationsüberladene Anwender bietet der traditionelle Amateurfunk die Möglichkeit, sich auf die Anfänge zurück zu besinnen."

Klingt ziemlich konstruiert. Leider überzeugt auch das Angebot nicht. Wer sich die kleinen Flash-Filmchen der Sendereihe "DARC-TV" auf www.sevenload.de/sendungen/DARC-TV ansieht, gewinnt schnell den Eindruck eines wenig professionell umgesetzten TV-Angebots. Im Grunde genommen sieht man bei DARC-TV nichts anderes als klangdudelige Familienvideos von der HAM RADIO 2008. Was nicht verwundert: Hinter den "Machern" steckt auch eben eine solche - Torsten Lindloff ist der Produktionsleiter, Norbert Lindloff macht die Tontechnik und Christel Lindloff zeichnet redaktionell verantwortlich.

"Für Wissensdurstige und diejenigen Anwender, die dem Alltag der Workaholics entfliehen möchten, bietet DARC-TV die nötige Portion Abwechslung unter www.sevenload.de/sendungen/DARC-TV", heißt es großspurig in der zitierten Pressemitteilung. Das genau aber muss bezweifelt werden. Zumal die Videos ohne Kommentartext daherkommen.

Vermisst habe ich zudem die Videos der drei Gewinner des DARC-Videowettbewerbs "Bewegende Momente im Amateurfunk". Schade. Und da stellt sich mir die Frage, ob trotz offiziellem DARC-Logo zu Beginn eines jeden Videos die größte Vereinigung deutscher Funkamateure tatsächlich hinter dem Angebot steht, wie Name und Logo vermuten lassen.

Mit DARC-TV wird jedenfalls der Deutsche Amateur-Radio Club (DARC) sein hemdsärmeliges Image nicht gerade verbessern können, meint

Tom DF5JL

Fundstücke: SWR2 - Politische Missionare. Christliche Radiosender in den USA

Sie heißen „Focus on the family“, „K-love“,„God’s learning channel“, „Three angels broadcasting“ und „Radio Free California“. Sie verbreiten frohe Botschaften und geißeln deren vermeintliche Feinde. Sie sind eine gesellschaftliche und politische Größe in den Vereinigten Staaten von Amerika.

SWR2-Autor Arndt Peltner hat in seinem Radiofeature mit der Szene der christlichen Radiosender in den USA beschäftigt. Sein Resümee: In den USA herrscht Krieg. Es wird nicht mit Gewehren und Waffen gefochten, sondern mit Ideen und Philosophien. Und bei diesem Kulturkrieg zwischen Gut und Böse kommt dem Radio eine besondere Bedeutung zu.

Als bei der letzten Präsidentenwahl 2004 George W. Bush in einem perfekt inszenierten Wahlkampf seine Wiederwahl erreichte, waren die konservativen christlichen Radiosender maßgeblich an seinem Erfolg beteiligt. Bush wurde von ihnen als Heilsbringer gefeiert, als von Gott gesegneter Retter des Landes. Sein Herausforderer John Kerry dagegen wurde als familienfeindlicher Freund der Homosexuellen verunglimpft. Jetzt wird erneut gewählt, doch mit den Präsidentschafts-Anwärtern haben die christlichen Radiomacher ihre Schwierigkeiten. Die von ihnen bevorzugten Kandidaten fielen frühzeitig in der Gunst der Wähler durch. Sie müssen sich neu orientieren. Für wen sie sich entscheiden und ihre publizistische Macht einsetzen, könnte auch dieses Mal wahlentscheidend sein.

Das Skript zur SWR2-Sendung vom 17. Juli 2008, 20.03 bis 21.00 Uhr gibt es hier.

Tom DF5JL

RNW: In den USA mit Spanisch auf Expansionskurs

Zwei bedeutende US-amerikanische Radiostationen werden die spanischsprachigen Programme von Radio Nederland Wereldomroep (RNW) übernehmen. Entsprechende Verträge zwischen den beiden US-Sendern in Atlanta und Puerto Rico sowie RNW wurden unterzeichnet. Damit erhöht sich die Anzahl der spanischsprachigen Partnerstationen von RNW in bereits zehn US-Bundesstaaaten auf insgesamt 26.

Im US-Bundesstaat Atlanta konnte "WABE Atlanta" als Kooperationspartner gewonnen werden, die Nummer acht unter den größten nicht-kommerziellen US-Radiostationen. In Puerto Rico (3,6 Mio. spanischsprechende Einwohner) wird RNW mit "Puerto Rico Public Broadcasting" zusammenarbeiten. An beiden Standorten ist ein Programm geplant, dass sich aus Nachrichten, aktuellen Berichten zum Zeitgeschehen sowie (klassischer) Musik zusammensetzt und sowohl terrestrisch als auch über das Internet empfangen werden kann.

Bereits im letzten Jahr gelang es RNW in den USA, einen entsprechenden Vertrag mit National Public Radio (NPR) abzuschließen, wodurch das spanischsprachige RNW-Programm auch in Los Angeles (Kalifornien) und Houston (Texas) sowie weiteren großen Gebieten ausgestrahlt wird und so rund die Hälfte der spanischsprachigen US-Bevölkerung erreicht. Daneben kooperiert RNW mit Radio Bilingüe, dem ältesten spanischsprachigen Radio-Network in den USA - mit mehr als 50 Stationen in den Vereinigten Staaten sowie Mexiko.

Quelle: RNMN / Tom DF5JL

Streichkonzert bei der VoA

Die Voice of America (VOA) plant, Ende September sieben Fremdsprachendienste einzustellen. Das berichtet propublica.org. Betroffen seien demnach Radio- und TV-Angebote des russischen Dienstes sowie Hörfunkprogramme in Ukrainisch, Serbisch, Hindi, Mazedonisch, Bosnisch und Georgisch (mit Ausnahme von Georgisch will man aber diese Dienste im Internet und/oder Fernsehen fortsetzen).

Laut VOA handele es sich um „schmerzhafte Entscheidungen“, mit denen man sich auf Zielgebiete konzentriere, wo man „am effektivsten“ sei. In diesem Zusammenhang bezifferte eine VOA-Sprecherin den Marktanteil der russischen Programme auf zwei Prozent.

Möglicherweise stehen diese einschneidenden Maßnahmen in Zusammenhang mit der Ausweitung arabischer Angebote wie zum Beispiel „Alhurra“, der von der US-Regierung gegründete TV-Nachrichtenkanal. Kritiker verweisen darauf, dass inzwischen allein mehrere hundert US-Dollar in „Alhurra“ geflossen sein. Bereits 2004 hatte ein Drittel der VOA-Mitarbeiter eine Petition unterschrieben, mit der sie gegen die neu eingeschlagene Richtung bei der VOA protestierten: Neue Dienste wie „Alhurra“ oder das arabische Radioprogramm „Radio Sawa“ setzten vor allem auf Pop und Unterhaltung statt auf handfeste Information. Während das vormalige arabische VOA-Programm nicht mal sieben Mio. US-Dollar pro Jahr gekostet hätte, hätten „Alhurra“ und „Radio Sawa“ knapp 500 Mio. US-Dollar seit 2004 erhalten.

Tom DF5JL

Sylt bekommt eigenen Radiosender

Mit einem Programm aus und über Sylt will die Sylt Funk Mediengesellschaft mbH an den Start gehen. Verbreitet werden soll das Programm über das Internet - neben aktuellen nationalen und internationalen Nachrichten vor allem mit Informationen rund um die Insel Sylt.

Quelle: MA HSH / Tom DF5JL

OBE Radio: Für Afrikaner in D und EU

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hat "OBE Radio" für zehn Jahre lizensiert.

Das bundesweite Hörfunk-Musikspartenprogramm richtet sich laut Zulassung primär an Menschen afrikanischer Her­kunft (Schwerpunkt Ghanaer) in Deutschland, England und Europa. Neben unterhaltenden Inhalten und Musik sind Sendungen mit informativen, kulturellen und religiösen Themen vorgesehen, die auch die Themen Integration und Vermittlung eines Verständnisses der Mentalität des Gastlandes berücksichtigen. "OBE Radio" soll über Satellit und im digitalen Kabel verbreitet werden.

Quelle: MA HSH / Tom DF5JL

Fundstücke: Radio PMR - Werbung um Anerkennung

Deutschlandradio: "Gesendet wird auf Kurzwelle, mehrfach am Tag eine Viertelstunde in deutscher Sprache. Es gibt noch andere Fremdsprachenprogramme von Radio PMR." Gemeint ist der Radiosender PMR in Transnistrien. Seit bald 18 Jahren gibt es den Staat - allerdings nur für die Transnistrier selbst. Denn kein anderes Land der Welt hat Transnistrien anerkannt.

Mehr: Werbung um Anerkennung.

Tom DF5JL

Mittwoch, Juli 16

ORF: Zu wenig Minderheitenprogramm

Der ORF mache zu wenig Programm für Volksgruppen in Österreich. Damit hat er gegen das ORF-Gesetz verstoßen, entschied der Bundeskommunikations-Senat (BKS).

Der ORF sendet seit eineinhalb Jahren zu wenig Programme für Slowenen, Slowaken, Tschechen und Ungarn. Der öffentlich-rechtliche Sender hat damit vom 1. Jänner 2006 bis 30. Juni 2007 gegen das ORF-Gesetz verstoßen, entschied nun der Bundeskommunikations-Senat (BKS). Das österreichische Volksgruppenzentrum sieht sich durch diesen Bescheid in seiner jahrelangen Kritik bestätigt, sagte Präsident Marjan Pipp am Dienstag. Die Volksgruppenvertreter wünschen sich nicht nur mehr Minderheitenprogramme, sondern auch bessere Sendeplätze. Volksgruppensprachen im Radio sind österreichweit nur über die Mittelwelle zu empfangen, das ist Pipp zu wenig. Auch Karel Hanzl, der als Volksgruppenvertreter im ORF-Publikumsrat sitzt, fühlt sich in seiner Forderung nach einem ambitionierteren Minderheitenprogramm, das "nicht nur als notwendiges Übel" betrachtet wird, bestärkt. Er befürchtet allerdings, dass der BKS-Bescheid bei der ORF-Führung auf taube Ohren stoßen könnte.

Die Abmahnung des BKS muss nämlich lediglich in verschiedenen Nachrichtensendungen verlesen werden, weitere Sanktionen gibt es nicht. Sollte der ORF indes nicht auch programmliche Maßnahmen ergreifen, will Pipp eine Beschwerde gegen den öffentlich-rechtlichen Sender bei der EU-Kommission einbringen, sagte er.

Quelle: DiePresse.com / Tom DF5JL

RTL überträgt exklusiv WM-Spiele 2008, aber...

Exklusiv-/Explosiv-Heimsender RTL wird bis zu 18 Spiele der Fußball-WM 2010 in Südafrika übertragen. Wow! Nur: ARD & ZDF haben bereits 2005 den Zuschlag für die übertragung von 46 (!) der insgesamt 64 Spiele erhalten - darunter alle Spiele der Deutschen Mannschaft, das Eröffnungsspiel, das Halbfinale, das Spiel um Platz 3 sowie das Endspiel. 64 - 46 = 18. Was viele als Resteverwertung bezeichnen würden, klingt in einer RTL-Pressemitteilung dann nach Top-Spiel:

Zitat: "RTL wird bis zu 18 Spiele der FIFA WM 2010 exklusiv im deutschen Free-TV übertragen. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit Premiere sind davon derzeit neun Top-Spiele garantiert, davon sechs Vorrunden- und zwei Achtelfinalspiele sowie ein Viertelfinalmatch. (...) RTL bleibt damit nach dem erfolgreichen WM-Auftakt des Senders im Jahr 2006 auch bei der WM-Premiere auf dem afrikanischen Kontinent für seine Zuschauer am Ball. RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt: "Wir freuen uns sehr, dass wir dieses WM-Paket erwerben konnten. Die Fußballeuphorie in unserem Land während der EM hat gezeigt, welche enorme Bedeutung der Fußball für die Zuschauer hat. Großer Sport hat mit der Formel 1 und den großen Box-Kämpfen, der Handball WM 2009 sowie der FIFA WM 2010 auch in Zukunft einen festen Platz im Programm von RTL.""

Übrigens: RTL liegt bei meinem SAT-Tuner auf Programmplatz 109.

Tom DF5JL

25 Jahre Radio Victoria














Radio Victoria strahlt zum 25. Stationsgeburtstag am Sonntag, den 21.09. von 0900-1300 auf der Frequenz 9290 kHz eine Geburtstagssendung aus.


Darauf wies R. Victoria-Moderator Roger Kirk in einem Gespräch mit Radio 700 hin. Zuvor laufen einige wenige weitere Sendungen zum Jubiläum über den Sender Ulbroka auf 9290 kHz, welcher in Deutschland erfahrungsgemäß gut zu empfangen ist (100 kW, Zeiten in UTC): 03.08.: 1100-1200, 31.08.: 1100-1200, 07.09.: 1100-1300 und 14.09.: 1100-1500. Weitere Infos unter www.radio-victoria.de.

Radio Victoria mit dem charismatischen und polarisierenden Moderator Roger Kirk sendete schon von 1983 bis 1986 über italienische und belgische Relaisstationen auf Kurzwelle, Mittelwelle und UKW für das deutschsprachige Europa.

Tom DF5JL

Caz! nur vorübergehend auf 828 kHz

Der niederländische Jugendsender Caz! ist wieder terrestrisch zu hören. Gesendet wird auf der in den gesamten Niederlanden hörbaren Mittelwellenfrequenz 828 kHz vom Standort Heinenoord bei Rotterdam (tagsüber 20 kW/nachts 5 kW).

Hier sollte eigentlich ein Talkradio aus dem Hause Arrow starten. Wie der Sender auf der Homepage ankündigt, sei die Ausstrahlung auf Mittelwelle zeitlich befristet. Inzwischen hat Ad Ossendrijver, Leiter der Arrow Media Group gegenüber RadioFreak.nl bestätigt, dass Arrow Talks in wenigen Wochen auf 828 kHz starten werde. Bis dahin bliebe das Programm von Caz! jedoch aufgeschaltet, das normalerweise nur via Kabel und Internet zu empfangen ist.

Quellen: caz.nl & radiofreak.nl / Tom DF5JL

Radio 700 nun regelmäßig auf 6005 kHz

Das Hörfunkprojekt Radio 700 aus Euskirchen bei Köln strahlt sein Programm inzwischen regelmäßig auf der Kurzwellenfrequenz 6005 kHz aus. Nach Angaben von Hans Werner Lange, der bei Radio 700 mitwirkt und unter anderem durch seine Beiträge zu Radiothemen bekannt ist, läuft diese Ausstrahlung jetzt täglich zwischen 0800 und 2000 Uhr mit geringer Leistung von 1 kW.

RADIOSKALA konnte in Erfahrung bringen, dass bei Radio 700 ein R&S Steuersender SK1 sowie eine R&S Antennenanlage NK20 (∆-Loop) bzw. KW-Breitbanddipol-Antennen vom Typ Telefunken A189 über gut leitendem Boden (Hochmoor) zum Einsatz kommen. Schon frühere Diskussionen im ukwtv.de-Forum nannten als Herkunft der Sendetechnik das umfangreiche Funkfernschreibnetz auf Kurzwelle, das die deutschen Sicherheitsbehörden zum Teil bis weit in die 90er Jahre betrieben. Standort des Senders ist die Krekeler Heide nahe der Gemeinde Kall, rund 20 km südwestlich von Euskirchen, im Deutsch-Belgischen Naturpark.

Quelle: Kai Ludwig/radioeins (RBB), ergänzt von Tom DF5JL

Zieht Groot Nieuws Radio den Stecker?

Die niederländische religiöse MW-Radiostation Groot Nieuws Radio hat große finanzielle Probleme.

Der Sender, der seit Anfang Dezember 2008 auf 1008 kHz zu hören ist, finanziert sich ausschließlich über den Werbezeitenverkauf und durch Spenden. Nun fordert der Sender seine Hörer zum Spenden auf. Für dieses Jahr seien noch mindestens 500.000 Euro nötig, um den laufenden Betrieb zu sichern. Auch der Internetauftritt www.grootnieuwsradio.nl der Station wurde mit einer Vorschaltseite versehen, die um Spenden bittet, um eine zu erwartende Einstellung des Sendebetriebs noch abzuwenden. Inzwischen sind bereits 200.000 Euro bei Groot Nieuws Radio eingetroffen, so dass der Sender seinen Betrieb zumindest über den 1. August hinaus plant, so Programm-Direktor Evert ten Ham.

Quelle: RNMN / Tom DF5JL

RNW neu auf Arabisch

Radio Nederland Wereldomroep will im September 2008 seine arabischen Sendungen wieder aufnehmen. Vorgesehen ist eine Stunde werktäglich über UKW, Mittel- und Kurzwelle, Satellit und Internet. Der arabische Dienst von Radio Hilversum war nach fast 50 Jahren 1994 geschlossen worden.


Tom DF5JL

TruckRadio macht weiter

Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, plant Truck Radio nach der Insolvenz des Betreibers einen zweiten Anlauf.

Statt wie bisher über analoge Mittelwellenfrequenzen und DAB soll künftig in DRM (Digital Radio Mondiale) und im Internet als Webradio gesendet werden. Truck Radio ist derzeit nur via Internet zu empfangen. Nach der Abschaltung der Mittelwellenfrequenzen ist das Programm auch in den DAB-Paketen Nürnberg, Frankfurt/Main, Saarland, Magdeburg und Halle sowie in Niedersachsen nicht mehr zu hören. Der Betreiber des Senders, die Starlet Media AG, befindet sich offenbar seit Frühjahr in Insolvenz.

Tom DF5JL

DRadio Wissen

Unter dem Arbeitstitel DRadio Wissen plant das Deutschlandradio derzeit ein drittes Vollprogramm. Es soll spätestens in zwei Jahren auf Sendung gehen.

Die Finanzierung ist allerdings noch unklar. Vorgesehen ist, rund um eine feste Nachrichten-Struktur - alle 15 Minuten - ein festes Profil um den Schwerpunkt Wissen zu installieren. Wie das neue Programm, das mit insgesamt rund 60 neuen, überwiegend freien Mitarbeitern 2010 starten soll, konkret aussieht, will der DRadio-Programmdirektor Günter Müchler bis zum Herbst geklärt haben. Zuvor stehen noch Gespräche mit den Landesrundfunkanstalten der ARD über mögliche Zulieferungen von Programmleistungen und mit der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) an.

ukwtv-Radioforum / Tom DF5JL