Mittwoch, Oktober 29

Radio France International will deutsches Programm einstellen

Der französische Sender will sechs Programme streichen, darunter das in deutscher Sprache. 50 Mitarbeiter sollen betroffen sein. Das meldet DiePresse.com und beruft sich dabei auf Gewerkschaftsangaben.

Die geplanten Sendeeinstellungen betreffen auch das polnische Programm sowie Türkisch, Serbo-Kroatisch, Albanisch und Laotisch. Weitere Einzelheiten würden Ende November bekannt gegeben, hieß es in Paris. Der Präsident von Radio France International (RFI), Alain de Pouzilhac, begründete gegenüber der Nachrichtenagentur AFP seine Pläne damit, dass die genannten sechs Fremdsprachenprogramme nicht genügend Zuhörer hätten.

Andere Sprachen wie Englisch, Spanisch und Portugiesisch wolle der öffentlich-rechtliche Sender dagegen ausbauen. Sendungen auf Portugiesisch, Swahili und Haussa, das vor allem in Nigeria gesprochen wird, sollen bestehen bleiben.

Tom DF5JL

Montag, Oktober 27

DLF: Radiowellen aus dem Polarlicht

"Das Polarlicht bietet ein beeindruckendes Schauspiel mit seinen grün oder rot leuchtenden Bändern, die sich über den Nachthimmel ziehen. Weit weniger bekannt als dieser Anblick ist indes, dass bei dem Naturspektakel auch Radiowellen freigesetzt werden."

Von Michael Böddeker, in: DLF, Forschung aktuell, 27.10.2008 · 16:35 Uhr

Zum Nachhören unter ondemand-mp3.dradio.de

Tom DF5JL

Freitag, Oktober 24

Tiefe Töne besser

Als ob wir Telegrafisten es nicht schon immer geahnt hätten: Ein Ton von 520 Hertz erreicht unser Hirn wohl am effektivsten. Zu diesem Ergebnis kommen australische Wissenschaftler von der Universität St. Albans. Sie spielten einigen Probanden insgesamt neun verschiedene Töne vor.

Rechtecksignale funktionierten dabei besser als Sinustöne, vor allem dann, wenn diese noch mit anderen tiefen Tönen moduliert waren. Das erklärt für mich auch, warum sich immer wieder deutlich verbrummte CW-Signale russischer Amateurfunkstationen auch durch´s dickste Pile-Up bohren.

Ach, übrigens: Die Untersuchung wurde an schlafenden Personen durchgeführt - auf der Suche nach einem perfekten Alarmton für Rauchmelder. Der oben beschriebene Ton weckt auch Ältere, Alkoholisierte und Kinder. Und dürfte damit "Afu"-kompatibel sein.

Tom DF5JL

Samstag, Oktober 18

Google-Satellit schießt erstes Bild

In 681 Kilometer Höhe rast er mit einer Geschwindigkeit von 27359 Kilometer pro Stunde um die Erde: der 1,9 Tonnen schwere Satellit GeoEye-1. In der vergangenen Woche hat das u. a. von Google gesponserte Auge im All das erste Bild von der Erde zum Boden gefunkt. Das Motiv zeige die Kutztown University in Pennsylvania, USA, so Presseberichte.

Die eingesetzte Kamera ist die derzeit höchst auflösende kommerzielle Satellitenkamera - mit einer Auflösung von bis zu 41 Zentimetern: "Nahe genug, um auf die "Home Plate" eines Baseball-Feldes heranzuzoomen" versichert Mark Brender, GeoEyes Vizepräsident für Kommunikation und Marketing. Ob allerdings Nutzer von Google Earth oder Google Maps in den Genuss der hochaufgelösten Schwarzweiß-Bilder kommen werden, ist laut
heise online fraglich: Laut US-Bestimmungen dürfen Erdbeobachtungsbilder erst ab einer Auflösung von einem halben Meter veröffentlicht werden. GeoEye hat mit OrbView-2, OrbView-3 und Ikonos bereits Satelliten im All, die Bilder mit einer Auflösung von unter einem Meter liefern.

GeoEye-1 soll täglich eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland erfassen und die Daten zur Verarbeitung an die Bodenstationen schicken. Dazu verfügt der Satellit über eine interne Speicherkapazität von 1 Terabit und einen Übertragungskanal mit 150 oder 740 MBit/s im X-Band. Kunden sind unter anderem das US-Landwirtschaftsministerium, die National Geospatial-Intelligence Agency sowie Google. Als Lebensdauer des Satelliten sind mehr als sieben Jahre geplant, wobei der Treibstoffvorrat für 15 Jahre ausgelegt ist.

Der Start von GeoEye-1 erfolgte am 6. September 2008 von der Vandenberg Air Force Base mit einer Delta-II-Rakete.

Tom DF5JL

Donnerstag, Oktober 16

Kein erhöhtes Leukämierisiko für Kinder durch TV-Sender

Für Kinder im Umfeld starker Radio- und Fernsehsender besteht nach einer aktuellen Studie kein erhöhtes Leukämierisiko. Dieser Befund gelte sowohl für UKW- und Mittelwellensender als auch für Fernsehsender, heißt es in einer Untersuchung im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).

Experten der Universität Mainz hatten Gemeinden untersucht, die im Umkreis von 24 der leistungsstärksten Sendeanlagen in Deutschland liegen. Dabei wurden über einen Beobachtungszeitraum von 20 Jahren die Fälle von fast 8000 Kindern verglichen; ein Teil dieser Kinder war an Leukämie erkrankt.

Keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Leukämierisiko für Kinder - dies gelte sowohl für die Zeit vor der großflächigen Einführung des Mobilfunks zwischen 1983 und 1991, als auch für die Zeit danach bis 2002, so ein Sprecher des Bundesamts. Der Beobachtungszeitraum wurde aufgeteilt, um zu sehen, ob sich möglicherweise Unterschiede nach der Einführung des Mobilfunks zeigen. Es habe aber keine Anhaltspunkte gegeben. Mobilfunkmasten selbst wurden in die Untersuchung nicht mit einbezogen.

Die so genannte KISS-Studie (Kindliche Leukämien und Expositionen in der Umgebung von hochfrequenten Sendestationen) war vom BfS gestartet worden, nachdem frühere Studien vereinzelt Hinweise auf ein womöglich erhöhtes Kinderleukämierisiko in der Umgebung von Radio- und Fernsehsendern gezeigt hatten. Diese Studien seien aber wenig aussagekräftig gewesen, befanden nun die Forscher. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, die fast alle den Fokus allein auf die Distanz zwischen Sendeanlage und Wohnung richteten, sei in die neue Studie auch die Feldstärkenberechnung mit einbezogen worden.

Quelle: Agenturen / Foto: pixelio.de #133820 - Thomas Max Müller: WDR Sendeturm Velbert-Langenberg

Tom DF5JL

Sonntag, Oktober 12

df5jl.de

Ab sofort ist meine URL www.df5jl.de auf RADIOSKALA umgeleitet. Damit nicht zahlreiche Nachfragen und Google-Suchen weiterhin in die Irre gehen.

Tom DF5JL

Dienstag, Oktober 7

Gericht hebt GEZ-Gebühr für PC auf

Für internetfähige Computer müssen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Münster keine Rundfunkgebühren gezahlt werden. Erstmals in NRW hob die Kammer einen entsprechenden Gebührenbescheid des WDR auf.

Im aktuellen Fall hatte der WDR von einem Studenten GEZ-Gebühren verlangt, weil dessen Internet-PC auch das Empfangen von Hörfunk- und Radioprogrammen ermöglicht. Das Verwaltungsgericht Münster urteilte jedoch, anders als Radios seien internetfähige PC oder Handys nicht nur für den Rundfunkempfang einsetzbar.

Quelle: ZDFtxt Seite 140


Tom DF5JL

Mittwoch, Oktober 1

Warum leuchtende Nachtwolken Radiosignale reflektieren

Sie tauchen vor allem um die Sommersonnenwende auf, sind fedrig, silbrig-gelb und hüllen mit ihrem Schein den Nachthimmel in ein seltsames Zwielicht: leuchtende Nachtwolken. Dieses Phänomen ist nicht nur faszinierend anzusehen, sondern es regte auch den Physiker Paul Bellan vom California Institute of Technology dazu an, zu fragen, warum diese Wolken Radiosignale wie ein Spiegel reflektieren. Die Antwort, die Bellan jetzt fand und veröffentlichte*, überrascht: Auf den winzigen Eisteilchen, aus denen die Wolken bestehen, bildet sich eine elektrisch leitfähige Schicht aus Eisen und Natrium.

Diese beiden Elemente haben ihren Ursprung in Mikrometeoriten, die in die Erdatmosphäre eintreten und durch Reibung an Gasatomen verdampfen. Und von den leuchtenden Nachtwolken aufgesaugt werden. Im Experiment zeigte sich nun, dass sich Natriumdampf bei Temperaturen von minus 123 Grad Celsius als Metallfilm auf Eispartikeln absetzt. Solche Temperaturen kommen in den leutchtenden Nachtwolken durchaus vor. Bellan hat nun durch Modellrechnungen gezeigt, dass ein solcher Metallfilm tatsächlich Radiowellen zurückwirft.

Leuchtende Nachtwolken (Abk. NLC von engl. noctilucent clouds) erscheinen in der Dämmerung in den Monaten um die Sommersonnenwende Richtung Norden als leuchtende faserige Wolken. Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli. Im Gegensatz zu den Wolkenformen der Troposphäre, die maximal eine Höhe von 13 km erreichen, erscheinen leuchtende Nachtwolken in einer Höhe von 81-85 km. Aufgrund ihrer großen Höhe können sie auch nach Sonnenuntergang von der schräg unter dem Horizont stehenden Sonne angestrahlt und damit zum "Leuchten" gebracht werden. Sie werden sichtbar, wenn die Sonne zwischen 6° bis 16° unter dem Horizont steht. Das Licht der Sonne wird dann von den leuchtenden Nachtwolken noch reflektiert, während der Himmel sonst bereits fast dunkel ist. Ihre Färbung hängt vom Sonnenstand ab und kann von gelb bis silbrig-perlmuttartig reichen. Leuchtende Nachtwolken sind die höchsten Wolken der Erdatmosphäre.

*Paul Bellan (California Institute of Technology, Pasadena): Journal of Geophysical Research - Atmospheres, Bd.113, D16215, doi:10.1029/2008JD009927. In: http://www.agu.org/pubs/crossref/2008/2008JD009927.shtml


Foto: Leuchtende Nachtwolken, aufgenommen von der ISS (NASA/wikipedia.de)

Tom DF5JL