Freitag, September 28

Stichwort: Die "Demokratische Stimme Birmas"

Seit Tagen laufen in der 15-köpfigen Redaktion am St. Olavs Platz in Oslo Telefonleitungen und Köpfe heiß. Dort, mitten in der norwegischen Hauptstadt, befindet sich der Radiosender Democratic Voice of Burma (DVB). Aus Norwegen senden Exil-Birmanen Nachrichtensendungen in ihre alte Heimat. Jetzt ist die Democratic Voice of Burma (DVB) weltweit zur wichtigen Nachrichtenquelle über das für Berichterstatter weitgehend abgeriegelte Land geworden.

Normalerweise ist DVB nur zwei Stunden auf Sendung. Doch in diesen Tagen der Krise berichtet der nicht kommerzielle Sender bis zu neun Stunden täglich - Informationen aus Birma für Birma, "präzise und objektive Nachrichten", wie es in den Richtlinien des Senders heißt, der auf englisch, birmanisch und in fünf ethnischen Sprachen berichtet.

Der Sender nahm 1990 seine Tätigkeit auf, nachdem die Militärjunta die von der Opposition gewonnenen Wahlen annullierte. Als im Jahr darauf Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi den Friedensnobelpreis erhielt, beschloss die norwegische Regierung, die Demokratiebewegung mit einer Lizenz für einen Kurzwellensender und Geld zu unterstützen.

Vor zwei Jahren fing DVB an, Fernsehsendungen via Satellit zu auszustrahlen. Entsprechende Empfänger sind in Birma verbreitet, da auch die Rundfunkanstalten des Militärregimes so senden. Das normale Radioprogramm wird auf Kurzwelle ausgestrahlt. Die jetzigen Extrasendungen aber werden wie das Fernsehen über Satellit ausgestrahlt.

Tom DF5JL

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