Freitag, Juni 29

Eine Nachrichtenagentur für die Region Kurdistan

Derzeit wird mit Unterstützung aus Dortmund eine unabhängige Nachrichtenagentur im kurdischen Nordirak aufgebaut. Die "Agentur Kurdistan" sollen die Medien die Bevölkerung im Nordirak besser über wichtige Ereignisse in der Region und im Ausland informieren. Umgekehrt soll die Agentur Neuigkeiten aus der Region ungefiltert ins Ausland liefern (Foto: Erbil).

Schon im Frühjahr kommenden Jahres könnte die unabhängige Nachrichtenagentur im kurdischen Nordirak ihre Arbeit aufnehmen, erklärte der Journalistik-Professor und Leiter des Instituts für Journalistik der Universität Dortmund, Ulrich Pätzold am Donnerstag (28.6.). Eigentümer der noch im Aufbau befindlichen Agentur ist nach Angaben Pätzolds der Medienunternehmer Badran Habeeb (Verlagshaus ARAS). Die Agentur soll später genossenschaftlich organisiert sein und es den kurdischen, assyrisch-christlichen und auch turkmenischen Verlegern im Nordirak ermöglichen, kostengünstig Informationen aus dem ganzen Gebiet der „Region Kurdistan“ zu beziehen und zu verwerten.

Schulungsprogramme
In Erbil, der Hauptstadt der Kurden im Nordirak, gibt es bereits ein Gebäude für die Nachrichtenagentur. Habeeb habe bereits ein Auswahlverfahren für die Redakteure begonnen, berichtete Pätzold. Dabei würden zunächst 50 Bewerber ein zweimonatiges Programm durchlaufen. 30 davon sollen dann eingestellt werden. Auch die Suche nach Redakteuren für die Chefredaktion laufe bereits. Die Projektgruppe will die Verantwortlichen nun in organisatorischen Dingen beraten, etwa bei der Frage, welche Redaktionen benötigt werde. Auch wollen die Dortmunder Schulungsprogramme zum Thema Nachrichtenjournalismus zur Verfügung stellen.

Zum Projekt
Unprofessionell, parteiisch und auflagenarm – so zeigt sich die Zeitungslandschaft im Irak. Die Initiative „Pressefreiheit im Nordirak“ soll helfen, ein unabhängiges Mediensystem im Nordirak einzurichten, und will mit der „Agentur Kurdistan“ zunächst eine freie Nachrichtenagentur gründen. Der Nordirak gilt als vergleichsweise ruhiges Gebiet, Selbstmordattentate sind selten. Die Projektgruppe besteht aus Journalistik-Professor Ulrich Pätzold, Journalist Jürgen Hoppe(ehem. WDR), Medienforscher Horst Röper (FORMATT Institut, Dortmund) und Raumplaner Hasan Sinemillioglu. Finanziell wird das Hilfsangebot vom Land NRW unterstützt.


(Quellen: dpa, Medien Monitor; Foto: flickr.com)

Tom DF5JL

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