PLC-Störsender: Test in ComputerBild 8/2009
Powerline Communication (PLC) ist ein Angebot, mit dem über das 230-Volt-Stromversorgungsnetz im Haus Daten aus dem Internet übertragen werden können. „Dies hört sich vorerst gut an, doch infolge der Eigenschaften des Lichtnetzes können Funkdienste massiv beeinträchtigt werden und dies bleibt oft unerwähnt“, kritisiert Ulfried Ueberschar vom Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. und verweist auf das Ergebnis des neuesten Testberichtes über Stromleitungs-Netzwerkadapter (PLC) in der ComputerBild 8/2009.
Dass schädliche Störungen aus Netzleitungen beim Betrieb von PLC-Modems insbesondere den Kurzwellenempfang beeinträchtigen können, ist Ulfried Ueberschar seit Jahren bekannt. Er ist Funkamateur und Referent für Elektromagnetische Verträglichkeit im DARC e.V., des größten Amateurfunkvereins in Deutschland.
Immer wieder habe er auf die unerwünschten Wirkungen hingewiesen, die den Betrieb dieser Geräte begleiten. Auch andere Funkdienste, wie beispielsweise der Rundfunkdienst, können schwer in Mitleidenschaft gezogen sein. Der Empfang an der Quelle des besonders interessanten weltweiten Kurzwellenrundfunks ist erfahrungsgemäß ausgeschlossen, oder zumindest nur noch auf starke Rundfunksender beschränkt, wenn Lichtleitungen in der Nähe eines Haushaltes mit PLC-Modem zu Sendeantennen für elektromagnetische Störungen werden.
Das bestätigt auch die Zeitschrift ComputerBild in ihrer Ausgabe 08/2009, bei der die Geräte hinsichtlich der Einhaltung der einschlägigen Norm EN 55022 getestet wurden. Nicht ein einziges Gerät schaffte den Test! In den schlimmsten Fällen wurde der Grenzwert der abgestrahlten elektromagnetische Störungen sogar um mehr als den Faktor 30 überschritten. Im Umkehrschluss deutet das darauf hin, dass keines der Geräte auf dem Europäischen Binnenmarkt hätte in Verkehr gebracht werden dürfen.
„Das erinnert doch alles sehr an jenes chinesisches Spielzeug, das zwar ein CE-Zeichen trägt, jedoch oftmals nicht den Sicherheitsnormen genügt oder gar gesundheitsschädliche Stoffe absondert. Wo nur bleibt das Regulativ, das diesen Wildwuchs verhindert?“, fragt sich Ulfried Ueberschar und fordert die Marktaufsicht auf, Geräte, die offensichtlich nicht in Einklang mit dem Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit stehen, besonders unter die Lupe zu nehmen.
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