Donnerstag, Januar 3

Birma: Unabhängige Information wird nahezu unbezahlbar

Wer in Birma ein altmodisches Kurzwellenradio besitzt, dürfte zukünftig besser informiert sein als der Nachbar mit modernster Satellitenschüssel. Und preiswerter! Denn die Militärjunta in Birma schränkt den Zugang zu ausländischen Medien wie der BBC, Al-Dschasira oder der Democratic Voice of Burma drastisch ein - indem sie die Gebühren für den Satellitenempfang erhöht. Und zwar um das 166-fache!

Besitzer einer Satellitenschüssel müssen seit Jahresbeginn - statt 6000 Kyat (entspricht rund 3,20 Euro) - eine Million Kyat (knapp 540 Euro) für ihren jährlichen Satelliten-TV-Empfang bezahlen. Ohne Satellitenempfang, ohne Zugang zu ungefilterten Informationen über die Militärdiktatur aber lassen sich in Birma nur noch die Staatsnachrichten auf MRTV verfolgen. Die Privatstationen verzichten schon länger auf aktuelle Berichterstattung. Sie senden stattdessen Seifenopern und andere Musiksendungen.

Während der von den Militärs gewaltsam niedergeschlagenen Massenproteste im vergangenen September waren ausländische Medien eine wichtige Nachrichtenquelle. Birmas Machthaber bezeichnen die BBC, den US-Auslandssender Voice of America (VoA) und den Kanal Radio Free Asia immer wieder als "Lügner". Sie hätten es auf die Zerstörung Birmas abgesehen.

Tom DF5JL

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