Dienstag, November 21

QsoNet: Erstes QSO mit VE7BQM

Heute habe ich die Software "QsoNet" von Doug, VE3EFC installiert und via Internet mein erstes QSO gefahren - ohne Antenne, dafür aber mit Ed, der 83 Jahre alt ist und bei Vancouver an der Westküste Kanadas wohnt. Er und ich, wir beide leiden unter TVI- und BCI-Störungen, die wir bei unseren nächsten Nachbarn verursachen. Und da fanden wir, dass QsoNet eine prima Alternative ist, um dennoch mit Funkamateuren in der ganzen Welt in Kontakt zu kommen.

Wir haben 20 Minuten lang über unsere Stationen gequatscht, über unsere gemeinsame Begeisterung für Wissenschaftsfernsehen und Telekommunikation (Ed war im WW II Funker bei der Navy, später arbeitete er bei einer Telefongesellschaft), über Kinder, das Wetter im Allgemeinen und Hunde als Haustiere im Besonderen (ich bevorzuge z. B. Beagle). Überrascht waren wir davon, dass das Wetter in Vancouver und Köln seit Tagen nahezu vergleichbar ist, was Niederschlag und Temperaturen angeht. Und dass Verbindungen über solch eine Distanz in stabiler Telefonqualität doch einen Reiz haben - vorausgesetzt, man bekommt eine amateurfunkartige Umgebung vorgegaukelt (Nicht-Funkamateure mögen jetzt einwenden, dass sowas doch auch mit SKYPE ginge, woran Funkamateure deutlich merken, dass diejenigen eben keine Ahnung vom Amateurfunk, vom Ham Spirit und CQ-Rufen haben...).

Im QsoNet fand ich vor allem kanadische und US-Stationen auf den virtuellen "Bändern", die die klassischen Bereiche von 80 bis 10 Meter abbilden (ohne WARC-Bänder). Aber auch Chilenen, Franzosen, Niederländer und Deutsche quasselten munter vor sich hin. Zugelassen sind (und freigeschaltet werden nach Einsendung einer Kopie der Lizenzurkunde via Mail oder Fax) tatsächlich nur "echte" HAMs. Und auch, wenn das Ganze sicher nie den "echten" terrestrischen Amateurfunk wird ersetzen können, bietet QsoNet doch eine interessante Alternative, um amateurfunkähnliche, störungsfreie und ungestörte, von den Ausbreitungsbedingungen unabhängige Verbindungen zu Gleichgesinnten aufzubauen. Darüber waren Ed und ich uns einig.

Die Software ist übrigens kostenlos, der oben abgebildete "CQ 100" Transceiver wird mit der Software mitgeliefert ("im Bundle"). Betriebsarten sind Sprechfunk (Simplex) und Morsetelegrafie (über Tongenerator am LINE IN-Eingang des Computers oder via Tastatur). Nach einer Erprobungsphase von 90 Tagen kostet der ganze Spaß 32 US-Dollar pro Jahr. Ein englischsprachiges Manual gibt eine detaillierte Übersicht.

Ed und mir ist dieser Spaß den Preis wert.


Tom DF5JL

(...höre vor allem auf den "Anruffrequenzen" 14.200 (Fone) und 14.058 (Morse) - auf QsoNet)

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